
Kulturhaltestellen bunt(er)warten (2025)
Wie verändert sich das Warten auf die Straßenbahn, wenn plötzlich Kultur ins Spiel kommt? Musik, Kunst und kreative Angebote brachten nicht nur Bewegung in den Alltag, sondern auch Menschen zusammen, die sich sonst nie begegnet wären.
Vom 2. Bis 6. September lud die AG Soziokultur Leipzig an sechs Straßenbahnhaltestellen zu lebendigen Kulturorten ein. Workshops, spontane Aktionen und Mitmachangebote machten den öffentlichen Raum zum Ort für Begegnungen und sorgten dafür, dass die Stadt für einige Tage spürbar bunter und offener wurde.
Auf ganz unterschiedliche Weise schufen die beteiligten soziokulturellen Zentren besondere Momente während der Projektwoche. Bei einem Ferien-Bandworkshop für Kinder und Jugendliche vom soziokulturellen Zentrum „Die Villa“ entstanden aus Geschichten von Passant:innen eigene Songs, welche anschließend aufgenommen und beim Projektabschluss vorgespielt wurden. Das „Werk 2“ lud zu einem Mini-Speeddating an der Haltestelle „Raschwitzer Straße“ ein, wodurch verschiedene Personen in einem kurzen Gespräch neue Begegnungen erlebten und frische Perspektiven gewannen. Der „ANKER“ brachte Live-Musik mit und das „Budde-Haus“ Postkarten zum Gestalten, gemeinsam ließen sie die Atmosphäre direkt an der Haltestelle „Möckernscher Markt“ aufblühen. Am Torgauer Platz organisierte die „Mühlstrasse 14“ einige Aktionen zum Mitmachen und einen Hörspaziergang der zu verschwundenen Orten entlang der Eisenbahnstraße führte. Ein verbindendes Element aller Stationen waren die Angebote vom „Haus der Demokratie“. Dort konnten unter anderem Meisenknödel gebastelt oder „Stadt-Land-Zukunftswunsch“ gespielt werden. „Die naTo“ entwickelte zusammen mit Bundesfreiwilligen einen AudioDrive zu Demokratie und Teilhabe, welcher während einer Fahrt mit der Linie 11 vom Connewitzer Kreuz zum Augustusplatz angehört werden konnte.
Das Highlight der Woche war der Abschlusstag am 6. September: Der Lindenauer Markt wurde selbst zur großen Kulturhaltestelle, an der Besucher:innen innehalten, Musik live erleben und neue Begegnungen schaffen konnten. Kaffee, Kuchen und Limos sorgten für eine entspannte Atmosphäre. Eingeleitet wurde der Tag von zwei besonderen Fahrten einer historischen Straßenbahn, die Erinnerungskultur und Musik auf Schienen erlebbar machten.
Text: Annamarie Bubniak
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